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Unter dem Leitsatz „Junge Perspektiven ernst nehmen – politische Forderungen für mehr Generationengerechtigkeit“ formuliert der Bericht dringende Handlungsbedarfe für die Politik und analysiert Strukturen für eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe.
Die Ergebnisse machen deutlich: Es braucht jetzt entschlossene politische Maßnahmen für junge Menschen und eine zukunftsfähige Demokratie, gerade in Zeiten von zunehmenden demokratiefeindlichen Kräften.
Prof. Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ: „Wir sind besorgt über die wachsende Zahl junger Menschen, die sich von der Politik nicht wahrgenommen fühlen. Obwohl eine große Mehrheit der jungen Menschen die Demokratie als die beste Staatsform ansieht, fühlen sich junge Menschen von der aktuellen Politik nicht berücksichtigt. Dabei zeigt der Kinder- und Jugend(hilfe)MONITOR: Wir brauchen mehr Generationengerechtigkeit durch Investitionen in Bildung, Digitalisierung und in die soziale Infrastruktur, nur dann wird Demokratie durch Teilhabe für alle ermöglicht. Für die Zukunftsfähigkeit unserer Demokratie brauchen gerade auch junge Menschen eine wirkliche Beteiligung und Mitbestimmung in politischen Prozessen. Ausgaben für die Gegenwart und Zukunft der jungen Generationen sind keine Subventionen, sondern Investitionen in den sozialen Zusammenhalt und die demokratische Verfasstheit unserer Gesellschaft.“
In Deutschland leben rund 22 Millionen junge Menschen unter 27 Jahren – das entspricht einem Viertel der Gesamtbevölkerung. Die Ergebnisse des Deutschen Kinder- und Jugend(hilfe)MONITORs (PDF) machen deutlich: Die Zukunftsaussichten junger Menschen in Deutschland sind stark von vielfältigen Belastungen geprägt: Wirtschaftliche Instabilität, die Angst vor einem Krieg in Europa, die Klimakrise, eine wachsende soziale Ungleichheit und der demografische Wandel stellen sie vor große Herausforderungen. Junge Menschen sorgen sich auch vor der wachsenden Feindseligkeit zwischen den Menschen. Diese Betroffenheit ist bei den Jugendlichen ähnlich hoch ausgeprägt wie die Angst vor Ausländerfeindlichkeit, die nach wie vor häufiger genannt wird als die Angst vor weiterer Zuwanderung.
Die Sorgen junger Menschen müssen auch von politischer Seite ernst genommen werden. Daher begrüßt die AGJ die Ankündigung im Koalitionsvertrag einen nationalen Kinder- und Jugendgipfel durchzuführen. Sie fordert jedoch, mit diesem Gipfel gleich zu Beginn der Legislaturperiode zu starten, damit Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden können und sie Chancen haben, ihre Wirkung zu entfalten. Dazu gehören für die AGJ auch ein Kinder- und Jugendbeauftragter sowie ein kinder- und jugendpolitischer Beirat im Bundeskanzleramt. Generationengerechtigkeit kennt keine Ressortgrenzen.
2024 stand bei Jugendlichen auch die Sorge um die wirtschaftliche Lage und eine mögliche Zunahme der Armut im Vordergrund. 2025 ist jedes fünfte Kind davon bedroht, in Armut aufzuwachsen: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben ein Armutsrisiko von 20,7 %. Die Einführung einer armutsfesten Kindergrundsicherung ist daher überfällig. Die AGJ kritisiert, dass bei den nötigen Investitionen ein Ungleichgewicht zwischen den Generationen existiert. „Kluge Investitionen zugunsten junger Menschen und Familien sind der Wohlstand von morgen und ein echter Standortfaktor“, so Prof. Dr. Karin Böllert. „Wir fordern deshalb einen Nationalen Fonds für Kinder- und Jugendhilfe – mindestens 10 Milliarden über 10 Jahre verteilt. Das sind keine Subventionen, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes.“ Die stellvertretende AGJ-Geschäftsführerin Angela Smessaert ergänzt: „Besonders die Lebenssituation von Kindern in armutsbetroffenen Familien muss verbessert werden.“
Die Kinder- und Jugendhilfe spielt für die Stabilität der Gesellschaft und für das Gelingen der Demokratie eine Schlüsselrolle. Doch auch hier ist ein eklatanter Mangel an Fachkräften zu verzeichnen: Der Personalmangel führt zu Überstunden, hohen Fallzahlen und Arbeitsbelastung – besonders stark fallen krankheitsbedingte Ausfälle, etwa in Kitas, ins Gewicht. Die AGJ fordert daher bessere Ausbildungsbedingungen, eine faire Bezahlung – gerade in den ostdeutschen Bundesländern – und die Anerkennung ausländischer Qualifikationen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Ergebnisse des Kinder- und Jugend(hilfe)MONITORs 2025 auf den Punkt gebracht: Junge Menschen fühlen sich politisch nicht berücksichtigt, erleben soziale Ungleichheit und ein sich verschärfendes gesellschaftliches Klima. Es braucht jetzt entschlossene, generationengerechte Investitionen in Bildung, Teilhabe und eine starke Kinder- und Jugendhilfe. Den gesamten Kinder- und Jugend(hilfe)MONITOR finden Sie in der elektronischen Pressemappe auf der Website der AGJ.
Die im Kinder- und Jugend(hilfe)MONITOR 2025 formulierten Forderungen und Perspektiven werden vom 13. bis 15. Mai 2025 auf dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Leipzig weiter vertieft. Unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!“ kommen Fachkräfte, Wissenschaft, Politik und junge Menschen ins Gespräch. Der DJHT ist mit rund 30.000 erwarteten Gästen an allen drei Tagen der größte Fachkongress mit Fachmesse zur Kinder- und Jugendhilfe in Europa. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf der Website des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags unter www.jugendhilfetag.de.