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09.Juli.2010 │ CVJM Friedensnetz e.V.

Offener Brief zur Aghanistanproblematik

Offener Brief des Vorstandes des CVJM-Friedensnetzes e.V.: Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein


Am 17.11.2009 haben die Mitglieder des CVJM-Friedensnetzes über die Frage nachgedacht, wie dauerhafter Frieden in Afghanistan geschaffen werden kann. Die schwierige und komplizierte Lage hat die Mitglieder damals dazu bewogen, zu einem gemeinsamen Gebet für den Frieden in Afghanistan aufzurufen und nicht auf einen Abzug der Bundeswehr aus dieser Region zu drängen. Ein wichtiger Beweggrund hierzu war auch der humanitäre Auftrag der Bundeswehr. 

Die Verlautbarungen der Bundeskanzlerin und des Bundesverteidigungsministers in den letzten Wochen haben aber einmal mehr deutlich gemacht, dass es sich bei dem Bundeswehreinsatz nicht mehr ausschließlich um einen humanitären Einsatz handelt, sondern um Krieg. Merkel: »Das, meine Damen und Herren, ist das, was landläufig als kriegerische Handlung oder Krieg bezeichnet wird«. Zu Guttenberg:

»Auch wenn es nicht jedem gefällt, so kann man angesichts dessen, was sich in Teilen Afghanistans abspielt, umgangssprachlich von Krieg reden.« Das ist eine deutliche Veränderung gegenüber der Lage, die ursprünglich zur damals im Bundestag verabschiedeten Beauftragung führte.

Aus diesem Grund geben wir als Vorstand des CVJM Friedensnetzes eine neue, deutlichere Stellungnahme zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan ab:

Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein. Das Neue Testament weist uns Christen einen klaren und deutlichen Weg zum Frieden. Als Fazit der Botschaft Jesu gilt für uns im CVJM Friedensnetz unverändert:

  1. Jesu Weg zum Frieden führt nur über den Gewaltverzicht (Mt. 5, 38, 39). 
  2. Gewaltverzicht geht einher mit unserer Entscheidung zur Nächsten- und Feindesliebe (Mt. 5, 43-48).
  3. Der Weg des Gewaltverzichts hat etwas mit Glaubensgehorsam zu tun (Joh. 18, 36). 

Die Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an offensiven Kampfhandlungen zusammen mit dem deutlich aufgestockten Personalbestand der amerikanischen Streitkräfte (um 30.000 Soldaten) und die geplante Neubewaffnung der Bundeswehreinheiten ist für uns ein deutlicher Beweis dafür, dass der ursprünglich geplante Weg eines humanitären Friedenseinsatzes verlassen worden ist.

Dieser Weg ist falsch und fordert uns Christen heraus, hierzu deutlich Position zu beziehen. Auf diese Weise wird es u. E. keinen dauerhaften Frieden in Afghanistan geben – der Konflikt wird weiter eskalieren – es wird noch mehr Tote geben – auch auf Seiten der Bundeswehreinheiten.

Die komplizierte Situation in Afghanistan kann nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden. Von daher ist der Bundeswehreinsatz (vor allem so, wie er sich in den letzten Wochen entwickelt hat) unserer Meinung nach, kein Erfolg versprechender Weg zu einer dauerhaften Stabilisierung und einem dauerhaften Frieden in dieser Region.

Außerdem zeigt die Geschichte des Landes, dass ein Krieg gegen Terroristen in einem Land mit einer solchen geographischen Struktur nicht zu gewinnen ist (siehe Krieg mit der Sowjetunion). 

Aus all diesen Gründen plädieren wir dafür, die eingesetzten Bundeswehreinheiten ab sofort nicht mehr an offensiven Kampfhandlungen (z.B. der geplanten Sommeroffensive) teilnehmen zu lassen, sondern ausschließlich mit dem ursprünglichen Mandat zum Schutz humanitärer Maßnahmen einzusetzen. Eine Rückbesinnung auf die Eckpunkte des Bundestagsmandates ist absolut notwendig.

Afghanistan braucht unsere Hilfe beim Aufbau von Schulen, sozialen Einrichtungen, einer funktionierenden Verwaltung und einer gut ausgebildeten Polizei. Hierauf sollte sich unsere Hilfe konzentrieren. Diesen sollte die Bundesregierung auch weiterhin der afghanischen Regierung anbieten.

Im Bewusstsein, dass dies in einer Kriegsregion nicht von heute auf morgen ohne eine militärische Absicherung erfolgen kann, plädieren wir dennoch nachdrücklich für einen schnellstmöglichen Abzug der deutschen Truppen.

Wir wissen sehr genau, wie schwer es ist, den richtigen Weg zum Frieden zu finden aber wir sind uns sicher, dass die sich z.Z. verschärfende massive militärische Intervention nicht Erfolg versprechend ist. 

Angesichts der Komplexität dieser angeschnittenen Fragen wünschen wir uns im CVJM eine breite Diskussion über die politischen Gremien unseres Werkes hinaus.

Auch weiterhin ist gemeinsames Beten für die verantwortlichen Politiker und Militärs in dieser Region und allen betroffenen und beteiligten Nationen notwendig und wichtig. Wir verweisen auf das imSeptember 2009 von uns veröffentlichte Friedensgebet.

Uns ist bewusst, dass wir hiermit eine schwierige und kontroverse Diskussion auslösen, aber wir sind überzeugt, dass diese Diskussion im CVJM wichtig und notwendig ist.

Vorstand des CVJM Friedensnetzes e.V.

 

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